Neben der Porträtmalerei ist die Vedute diejenige Kunstgattung, die mich am stärksten anspricht. Unter einer Vedute versteht man die wirklichkeitsgetreue Darstellung einer Landschaft oder eines Stadtbildes. Mein Ziel war aber nicht die möglichst genaue Abbildung der Realität, sondern ihre abstrahierte Darstellung. Diese Form der Darstellung habe ich aus zweierlei Gründen gewählt: Zum einen wollte ich mit meiner eigenen Arbeitsweise und Bildästhetik brechen, die eher die naturalistische und präzise Umsetzung des abgebildeten Gegenstandes verfolgt. Zum anderen habe ich das Ziel verfolgt, in einer auf das Wesentliche reduzierten Sicht die abgebildete Landschaft und Architektur so weit zu verfremden, dass ihre Wiedererkennung primär über Formen und Farben geschehen soll. Mit dieser Vorgehensweise wollte ich der klassischen Vedute einen Kontrapunkt entgegenstellen. Nicht die Darstellung topographisch genauer Örtlichkeiten, sondern ihre Modellierung durch Licht und Farben sollen im Vordergrund der Bildgestaltung stehen.